Das SZH hat auch im Jahr 2021 viele Anfragen zum Nachteilsausgleich seitens kantonaler Stellen, Ausbildungsinstitutionen sowie Eltern beantwortet. Die Anfragen bezogen sich einerseits auf Situationen, in welchen die Ressourcen und der Bedarf an Unterstützung beziehungsweise Nachteilsausgleich der Lernenden mit Behinderung ungenügend abgeklärt wurden. Andererseits wurden die Massnahmen zum Nachteilsausgleich oft isoliert und nicht integriert in die Palette anderer Massnahmen umgesetzt. Anscheinend geht noch immer vergessen, dass eine barrierefreie Lernumgebung und die Differenzierung im Unterricht beziehungsweise das Universal Design for Learning auch die Partizipation der Lernenden mit besonderem Bildungsbedarf und/oder Behinderung fördern.
Die zweisprachige Publikation der Edition SZH/CSPS «Der Nachteilsausgleich und sein Stellenwert in der inklusiven Bildung» ermöglicht eine Orientierung zur Einbettung des Nachteilsausgleich im Kontext anderer Massnahmen. Angesichts der grossen Nachfrage wurde diese Ende 2020 als E-Book erschienene Publikation im Jahr 2021 im Printformat veröffentlicht.
Zusätzlich verfolgte das SZH weiterhin die Entwicklungen betreffend Nachteilsausgleich auf allen Bildungsstufen und bereitete eine umfangreiche Dokumentation für die Aktualisierung der Website vor.
Ausserdem war das SZH dieses Jahr an der Organisation einer Klausurtagung zum Thema Nachteilsausgleich für die Mitglieder der Conférence latine de l’enseignement obligatoire (CLEO) und der Conférence latine de la pédagogie spécialisée (CLPS) der CIIP beteiligt. Die Tagung zielte darauf ab, den Stellenwert des Nachteilsausgleichs im Rahmen der obligatorischen Schule zu klären und die Überlegungen zu seiner Operationalisierung in den Kantonen der Westschweiz und im Tessin voranzutreiben.
Olga Meier-Popa und Géraldine Ayer